Klopfer!
  Einflüsse und Vorbilder
 

 

Einflüsse und Vorbilder

 


 

Als Kind war ich aktiv an Bandenkriegen mit Stöcken am benachbarten Bach beteiligt und interessiert. Wir bauten hier Dämme und stauten das Wasser. Gogelten illegal und experimentierten schon früh mit Feuer. Erkundeten die nahe gelegene Kanalisation mit Fackeln oder brachen im Dunkeln ins nahe gelegene, geschlossene Fabrikgelände mit Funkgeräten ein und waren aufs Entdecken aus. Freunde sind das wichtigste im Leben!
 

Ich las Abenteuerromane und viel über Entdecker. Mich interessierte Raumfahrt und Geschichte. Bei der Hortnerin hatte ich den Spitznamen „der kleine Professor“ da ich als Leseratte schon einschlägig bekannt war. Ich kam früh mit den Detektivgeschichten um Sherlock Holmes in Berührung und wurde ein Bewunderer des größten Meisterdetektivs der Welt. Der ich noch heute bin. Durch das Schauen des ersten Star Trek - Filmes im Kino zu Gera-Zwötzen kurz nach der Wende mit zehn wurde ich Fan des Ganzen. Die erste Initiation. Mich beeindruckte wohl damals die Musik, die optimistische Zukunftsvision, der Humanismus, die Hightech und das Entdeckertum daran. Auch heute noch bin ich Anhänger dieses größten Science-Fiction-Produkts. Kurz gesagt, die Kindheit bot mir ein reichhaltiges Feld an Eindrücken, Erfahrungen, Freundschaften und Lektionen.


Mit einer der größten Eindrücke auf mich machten die Montagsdemos 1989, an denen ich in Gera mit teilnahm als Neunjähriger. Aufbruch! Neues! Befreiung! Aufregend! Ich werde diese Zeit damals nie vergessen - es begleitet mich. Seit meinen sechzehnten Lebensjahr interessiert und reizt mich Politik.
 

Die Pubertätszeit war schwer, vieles war wirr und die Hormone außer Kontrolle. In den vier schweren Jahren zwischen 14 und 18 stärkten mich drei herausragende Trainerpersönlichkeiten im Taekwondo und Aikido - gleichzeitig Vaterfiguren für mich, diese zwei Sportarten wählte ich damals für mich um mein Selbst zu stabilisieren - mir Selbstbewusstsein zu verschaffen, außerdem kräftigte mich Meditieren bei klassischer Musik und die christlichen Zusammenkünfte in JG, CVJM, Kreisjugendtreffen und weiteres. Mit interessanten Leuten, außergewöhnlichen Pfarrerpersönlichkeiten. Seit diesen Jahren liebe ich auch ausgedehnte, stundenlange Spaziergänge mit Freunden und Freundinnen, Philosophieren und Diskutieren. Oft auch allein in der Natur zum Meditieren. Wandern und Spazieren erhält mich froh und gibt mir Kraft!
 
Ich trat in der Pupertät bei mehreren Krippenspielen zu Heiligabend in der Martinikirche zu Gera-Zwötzen auf. Ich stehe seitdem gerne auf der Bühne und schlüpfe in andere Rollen.
 

Das Jahr 1998 stellte in meinen Leben einen Wendepunkt dar. Der Beginn einer neuen Epoche. Aus heutiger Sicht war die vorige Zeit der Pubertät nur halbes Leben. Ich lernte gleich zu Beginn des Jahres zum ersten Mal einen Intellektuellen kennen. Die zweite Initiation. Aus der Bekanntschaft wurde eine bis heute währende Freundschaft. Wir unterhielten uns stundenlang über die Gesellschaft, Psychologie, Musik, Esoterik, Politik, Naturwissenschaften, das Leben und die Welt. Er löste Blockaden bei mir, die meine Entwicklung behinderten. Ich entdeckte meine zur Pubertätszeit verschollene Leseleidenschaft wieder. Im Verlaufe des Jahres las ich den Faust, den Hamlet. "Sophies Welt" und Unterhaltungen in der JG über den Sinn des Lebens waren der Einstieg in die faszinierende Welt der Philosophie. Ich beschäftigte mich mit Platon d.h. Sokrates und Nietzsche. Begann mir die großen Philosophen und Schriftsteller zu erschließen. Las Rousseaus Emile, Schopenhauers „Welt als Wille und Vorstellung“ sowie seine „Aphorismen zur Lebensweisheit.“ Musik, Singen, Tanzen, Pfeifen in und auf die Welt, Kunst, Filme, Philosophie, Literatur, Esoterik, Psychologie, Geschichte und Geistes und Naturwissenschaft sind seitdem eine Basis aus der ich schöpfe, die mir Halt und Fundament geben. Vielseitiges Schöpfertum.

Seit der Abiturzeit reizt mich das Unendliche. Etwa in der Mathematik, in der Existenz an sich - bei fernöstlichen Denken und dem Sein - unendliches Sein in unendlichen Universen.

Ausserdem begann mein Interesse für das organische und "fastorganische" Wirken in der Wirtschaft, es reizte mich zu verstehen warum und wohin. Ich versuche seitdem die feinen Fäden aufzunehmen und zu einem engen Gewebe zu verbinden.
 
Die Natur und ihre vielgestaltigen Formen sind meiner Anschauung Entzücken. Ich bewundere sie für ihre Harmonie und für ihr klares und organisches Sein. Aus ihr lernt der Mensch alles Wesentliche.

Als ersten Schriftsteller las ich Hesse komplett. Er schien für damals wie geschaffen. Sein Werk ist eine einzige Beschwörung der Sinnsuche in der Jugend. Dieser wurde auch dann mein erster großer literarischer Einfluss. Dazu gesellte sich Nietzsches Zarathustra bzw. sein Komplettwerk. Das mich sprachlich und geistig erbaute und anregte. Ein Befreiungsevangelium von einem oft unverstandenen und missbrauchten Philosophen, der die Welt veränderte, im Aufbauenden wie Zerstörerischen.
 

1998 begann ich außerdem das Zeichnen. Besorgte mir klassische Musik. Las die Biographien von Mozart, Beethoven, Wagner und Schubert. Von Freud, Napoleon und Hitler. Dann entschied ich mich in diesen Jahr auch für eine höhere Schullaufbahn und fürs Studieren, wechselte auf das Gymnasium. Die Abiturzeit war aufregend und nutzvoll. Ich lernte neue Freunde kennen und genoß das Leben. Etwa im Pub mit Whiskey und Zigarre unter Freunden.

Ich tanze gern bei impulsiver und mir entsprechender Musik zur jeweiligen Zeit. Ich vergesse dabei die Zeit und transzendiere ins Ewige. Das schönste ist es, aufzugehn und sich zu vergessen. Nur noch einfach zu sein.


Durch eine Taizefahrt zu Ostern des Jahres wurde ich zur Gitarre geführt. Eine Beschäftigung, die ich mit Unterbrechungen bis heute noch gerne vollführe. Immer noch auf der damals gekauften Yamaha-Klassikgitarre. Natürlich nun anderen Saiten.
 

In den darauf folgenden Jahren beschäftigte ich mich mit Montaigne, Schopenhauer, Rousseau, Kant, Kierkegaard, Pascal, Hobbes, Nietzsche, Marc Aurel, Hans Küng und Spinoza sowie Michael Ende, Shakespeare, Poe, Schiller, Goethe, Keller, Stephen King, Mark Twain, Jules Verne, Thomas Mann, Clemens Meyer, Jonathan Littell, Daniel Kehlmann, Ovid, Vergil und der Bibel. Um nur einige stellvertretend zu nennen. Dazu kam das Interesse für Stephen Hawking, Hofstadters "Gödel Escher Bach" und über Chaostheorie.


In der Studentenzeit lernte ich die unterschiedlichsten Menschen und Charaktere kennen, wohnte mit ihnen. Drei besondere Professoren machten großen Eindruck auf mich. Wissensvermittlung so einfach wie möglich, ganzheitlich und unterhaltend. Ich bewunderte sie dafür. Eine unerschöpfliche Menge an Stoff zum Schreiben. Vor allem die Vorträge und Gespräche mit ausländischen Studenten in der Studentengemeinde interessierten mich. Woher sie kamen und wie sie dachten. Es wurde dann auch gemeinsam gekocht und gegessen. So lernte ich die afrikanische, japanische und andere exotische Küchen kennen. Ich ging in die Studentengemeinde wegen dem Austausch mit anderen Studenten, dem gemeinsamen Essen, Unternehmungen, Partys, Gesprächen - der Philosophiererei, interessanten Vorträgen und dem Kennenlernen ausländischer Studenten.
Das wissenschaftliche, kühle und rationale Studium war ein sehr gutes Gegengewicht zu meiner subjektivischen, romantischen, manchmal ausufernden Veranlagung. Es förderte meine Fähigkeit zum Selbstdenken und das Lernen zum Selbstlernen, sowie mein wissenschaftliches und scharf analytisches Denken. Meine Fähigkeit zur Selbstorganisation und mein kreativ-selbstständiges Problemlösen. Ich habe sehr gern studiert, bejahe die studentische Existenzform als mir wesensverwandt und ich bin ein Traumverwirklicher!

 

 

  • Meine heutigen literarischen Vorbilder sind Goethe, Hesse, Schiller, Kaminer, Nietzsche, Heine, Rilke, Fernau, Hölderlin und Boris Akunin.

 

  • Am intensivsten war und ist meine Neigung zu Goethe,Schiller, Luther, Fernau, Hesse sowie Nietzsche, Rousseau und Schopenhauer.

 

  • Mit dem Leben von Goethe, Nietzsche und Jesus sowie Mozart, Beethoven und Wagner befasste ich mich zudem am intensivsten.


An Goethe bewundere ich sein universelles Schöpfertum, sein Sprachgefühl, sein überragendes Stilvermögen und seine poetische Kunst. Sowie seine Lebenskunst und Lebenseinstellung. Goethes Bestreben sein Leben zu einem organischen Gesamtkunstwerk zu machen finde ich sehr anregend. Auch sein Versuch die Welt in einem Ganzen zu fassen sind ein Zeichen seines Charakters und seines Willens.

 

Nietzsches Radikalität, Entschiedenheit und Gedankenreichtum haben im philosophischen Bereich den größten Eindruck hinterlassen. Seine gedankliche Wandlungsfähigkeit im Leben und sein visionäres Prophetentum sind erstaunlich. Für das eigene Denken sind seine Werke eine ideale Anregung.

 

Jesus von Nazareth kam ich schon früh nah. Vor allem durch Christenlehre, Konfirmandenunterricht, Junge Gemeinde und Evangelische Studentengemeinde. So habe ich sozusagen fast alle kirchlichen Stationen durchlaufen und kann von mir behaupten christlich geprägt zu sein. Ich befasste mich viel mit dem Leben und Werk von Jesus. Seine Bergpredigt ist ein der Menschheit geschenkter Diamant der Ethik und Lebenskunst. Vor allem seine Mitmenschlichkeit, seine Hoffnung und seine Predigten gegen Angst, Furcht und Hoffnungslosigkeit sind doch ein bleibendes Fundament unserer Zivilisation.

Wie von Zauberhand und völlig intuitiv fand und stieß ich immer auf die Menschen und Dinge, also die Anregungen, die mir jeweils entsprachen und mich weiter entwickelten.

Ich bin facettenreich und habe beim Schreiben eine große Vielfalt der Themen.

Vor allem auch die vielen Reisen in meinem bisherigen Leben: Nach Holland, Südtirol, Norwegen, Österreich, Schweiz, England, Paris, Taize', London, Tschechien, Dänemark, Luxemburg, Liechtenstein, viel in Deutschland umher, wunderschöne Radtouren in den Semesterferien verschafften mir einen weiten Blick über den Tellerrand hinaus. Reisen ist meine liebste Beschäftigung - in der Ferne lernt der Mensch viel über seine Herkunft und Identität und erweitert sein kulturelles Vermögen.

Ich bewundere meine Mutter weil sie als Kinderkrankenschwester mit drei Schichten und alleinerziehend meine Schwester und mich zu großartigen Menschen formte und alles für uns gab, immer voller Liebe ist.
Mein Vater war Gärtnermeister auf mehreren Friedhöfen in Gera, ich verlor ihn mit vier Jahren.

Ich bin ein Kämpfer, Befreier, Entdecker, Forscher, Fragender, Strebender, Suchender und ein Lebensreisender. Selbstreflektiert in höchstem Maße.

Ich bin ein geborener Dichter, Musiker, Psychologe, Soziologe, Philosoph und Wissenschaftler.

Ich bin ein Verfechter der olympischen Idee und ein Bewunderer der griechischen Antike. Ich habe mein ganzes Leben lang Sport getrieben, bin immer in Bewegung. Ich strebe nach Vollkommenheit und Vervollkommnung meiner Selbst. Als philosophierender Peripathetiker und Rhetoriker lebe ich mich größtmöglich aus. Das höchstmögliche, was ein Mensch erreichen kann, ist immer ganz bei sich zu sein, selbst zu sein. Das ist höchste Menschlichkeit.

Welt in allem! Natur in allem! Frei in allem!

 


2009


 


 
  © seit 2009 bei Christian Klopfer