Klopfer!
  Reisetagebuch
 
Rügenradtour 2004

 







Samstag 31.7.2004

 

Vier Uhr sind wir(Micha und meine Wenigkeit) früh von Michas Haus im Dunkeln mit vollgepackten Fahrrad und vollen Rucksack zum Hbf. Gera über leere Straßen geradelt. Dreiviertel 5 ging die Zugreise und unsere Radtour endlich los. Zwischenstop in Jena. Mit Rädern zu meiner WG. Dort Schlafsack geholt, Blumen gegossen und Kühlschrank geleert.

Strecke:

Gera-Jena-Grossheringen-Halle-Magdeburg-Berlin(Zoologischer Garten)-Neustrelitz-Stralsund-Lietzow(Rügen)

 

Im Zug einen Studenten und eine  Abiturientin getroffen und länger unterhalten und Späße gemacht. Der Student will in Hiddensee seinen Badeurlaub verbringen. Die Abiturientin, die übrigens aus Dresden kommt und sehr süß und zierlich ist, sowie intelligent, will in Thiessow auf Rügen auf einem Zeltplatz im Imbiss einen Monat arbeiten und so ihr Geld für ihr anstehendes Studium verdienen.Wir lachten viel über Astrologie-Weisheiten Michas. Tauschten beim Abschied auf Rügen die Telefonnummern aus.

In Lietzow auf Rügen angekommen. Es regnet äußerst stark. Das geht ja gut los!

Eilig Regenschutz angezogen und den Schutz über die Gepäcktasche am Rad gezogen. Zum Zeltplatz gefahren. Wollen eigentlich zum Störtebeker und hier zelten. Ändern aber diesen Plan, auch weil der Platz voll besetzt. Essen hier erstmal Abendbrot in der Gaststätte des Zeltplatzes. Kurzerhand fahren wir mit dem Zug nach Binz - ein Katzensprung. Und suchen die dortige JH auf. Lernen Binz und seine verzweigten Gassen und Promenaden ausführlich kennen. Zum Glück dort noch 2 Betten frei. Teilen uns dass Zimmer mit einem Pärchen(ein Franzose und eine Deutsche mit Kind). Nach dem Frischmachen Spaziergang über die touristengefüllte Strandpromenade zum riesigen Pier des inselgrößten Badeortes. Dort klasse Sicht über den Strand und auf die See. Alles schön in das Licht der Dämmerung getaucht. Einige Fotos gemacht. Micha guckt kurz zur Disko am Kurhaus.

Später über die Boulevards gelaufen- alle Kneipen und Cafes voll- überall Life-Musik. Ein Latino-Sänger singt Gipsy Kings. Mit Micha in eine Kneipe und Schwarzes gelöffelt. Zurück zur JH. Dort ein Match Tischfussball. Sehr glücklich gewonnen. Total müde von diesem langen Tag im Doppelstock-Bett eingeschlafen.

 

 

Sonntag 1.8.2004

 

Viertel Neun aufgestanden. Himmel etwas bewölkt aber eher freundliches Wetter. JH 50m vom Strand entfernt(Stimmen der Möwen und das Rauschen der Brandung). Kinder machen viel Ulk auf den Fluren. Reichlich gefrühstückt, geduscht. Alles sauber und gepflegt, guter Service auch vom Personal. Besuch des Fälschermuseum in Binz- interessant. Gefälschte Meisterwerke angeguckt und ein langes Video übers Thema gesehen. Leckeres Crepes auf Uferpromenade gegessen. Fahrt nach Norden. Die Küste entlang. Schöner Radweg durch Wald, an Wasser und Strasse entlang. Sehr heisser und sonniger Tag heute. Mücken einzige Plage.

In Prora langer Aufenthalt. Abfahren der riesigen Anlage, die mehrere Kilometer lang ist.
Im dritten Reich sollten hier durch "Kraft durch Freude" mehr als 20.000 Menschen gleichzeitig Urlaub machen. Dazu kam es dann nicht mehr, da aus Kriegsgründen die Arbeiter abgezogen wurden.
Besuch des Museumkomplexes(NVA,Rügen,KdF). Danach Snack von leckeren Crepes(Schoko+Cointreau). Unterhalten uns mit Crepesmacher(ein Hamburger mit Kommunikationstalent). Ein cooler Typ, Miles Davis-Fan, erzählt amüsante Episoden. Ist ganz angetan von Michas OHNE-GANGSCHALTUNGS-MIFA-RAD.Weiterfahrt. Schöner Weg an Feldern und Golfplatz vorbei. Verfahren uns etwas. Erreichen dann Sassnitz. Nun Richtung Königsstuhl. Eine schwierige Etappe viele Berg und Tal-Strecken, immer wieder Berg hoch. Kostet viel Kraft. Treffen auf ein Radlerpärchen. Die wie wir den Zeltplatz Nähe Königstuhl suchen. Fahren gemeinsam auf Zeltplatz Hagen. Schräger Gag beim Check In- Michas Geburtstag und ganze Anmeldung!! Michas Verstrebung des Zeltes geht kaputt. Bastle Neue. Haben 2 Zelte. Sehr kühl die Nacht, viel Geschnatter auf dem Zeltplatz. Trinke vorm Einschlafen noch kühles Rostocker.

 

 

Montag 2.8.2004

 

Stehe als Erster um acht auf. Gleich unter die Dusche. Erschnorre mir ungewollt dank barmherziger Campingnachbarn Duschmarke(50 Cent). Zeltwärter kontrolliert ständig den Platz. Retten uns nach Zusammenbauen mit Glück vom Platz- hatten nämlich nur ein Zelt angemeldet. Zeltwärter hatte am Abend zweimal nachgefragt. Hatte die Marke selbstverständlich im Zelt und nicht gleich zur Hand.

Fahren Richtung Königstuhl. Besuch der malerischen Victoriasicht,  bestaunen den Ausblick -diese vollkommene Erhabenheit der Natur. Lassen uns Zeit. Lange Wanderung oberhalb der Kreidefelsen entlang der Küste. Akrobatischer Abstieg zum Ufer. Hier ist ein idealer Platz zum Rasten. Diese vielen grossen Steine ersetzen Sessel und Hocker. Brandung und weite Sicht schafft Ausruh-Atmosphäre. Gespräch mit Ehepaar über Bernstein.

Wir laufen weiter Richtung Königsstuhl zu den Treppen, treffen Paare, Einzelne und Gruppen. Suchen nach interessanten Steinen. Nun geht es die Treppe wieder hoch. 410 Stufen - 110 m Höhenunterschied- mit 15 kg-Rucksack - anstrengend. Sind 4 h gewandert. Besuchen nun das große Nationalpark-Jasmund-Museum. Eintritt ist gepfeffert. Schauen uns als Einführung einen gelungenen Multivisionsfilm an. Mit Kopfhörer und Umhängteil bewaffnet, sowie die Wahl einer Tour bzw. eines Schwerpunktes, treten wir in eine bunte Welt der Natur ein. Dieses Museum, dass auch noch neu ist, kann ich nur empfehlen. Hier ist man mitten in der Natur.  Alle Sinne werden angesprochen - es gibt hier soviel zu entdecken. Man lernt hier spielerisch die Geheimnisse und die Vollkommenheit der  Natur zu entdecken und sie zu schätzen. Nach 4h Rundgang bei der wir alles ausführlich probierten, hörten, spielten und sahen geht es zum Imbiss - natürlich Crepes - was sonst. Micha, Micha...! Ausnahmsweise noch Imbiss von Waffeln.

Weiterfahrt. Treffen vor großen Biohofgeschäft mit Restaurant auf nette Frau aus Niedersachsen. Fährt mit ihrer Familie(Mann und Sohn) auch mit den Rädern. Tauschen Erfahrungen über Radwege usw. sowie Telefonnummer und Addresse aus. Weiter geht’s. Rund um den Spyker See. Hier erreicht die Mückenplage ihren vorläufigen Höhepunkt. Autan schafft etwas Ruhe. Es ist 20 Uhr. Noch keine Übernachtung gefunden. Fahren durch Glowe. Zelten aus Notwendigkeit in einem Waldstück zwischen Glowe und Juliusruh. Keine 50 m  ist der Strand entfernt. Suchen uns einen geschützten Platz im Wald abseits der Trampelpfade und Wege. Kurz nach 21 Uhr sind die Zelte endlich aufgebaut. Mückenplage. Autandauereinsatz. 23 Uhr geht’s ruhig zum strand- wollen erstmal nicht entdeckt werden. Auf der Strandböschung sehen wir einige Lagerfeuer - scheinbar auch Zelte am Strand. Der Leuchtturm vom nahen Arkona schafft hier eine magische Atmosphäre. Spreche dann ein Pärchen im Strandzelt an und übe mit deren Didgeridoo. Renne ins Wasser. Finden nach einigem Suchen die Zelte. Übernachten mit dem Lauschen von Geräuschen der Nacht, von Tieren. Hoffe es passiert nichts. Micha hat Horrorgeschichten von Wildschweinen erzählt. Mal schauen.

 

 


 

Dienstag 3.8.2004

 

Dreiviertel acht aufgestanden. Waldboden ist warm und weich- war ein guter Schlaf. Alles Heil überstanden. In der Nacht viele Tiergeräusche. Langsam Zelte abgebaut. Aufbruch zum Weiterfahren nach Kap Arkona. Zwischenstop am nächsten Zeltplatz(hätten wir gestern nicht mehr geschafft-waren noch ein paar Kilometer). Dort Frühstück und Einkauf im Kiosk. Habe grad erfahren bis Kap Arkona sind es noch 9 km. Fahren an einem Riesensteingrab vorbei. Wahrscheinlich aus der Jungsteinzeit. Dort kurzer Aufenthalt. In Vitt, einem malerischen Fischerdorf mit schönen alten reetgedeckten Häusern. Hier schauen wir beide mit unzähligen Touristen bei einem Musikclipdreh des ZDF zu bei dem die „Olson Brothers“ hier einen neuen Song darbieten. Diese ganze Technik die hier aufwendig funktionieren muss(Beleuchtung, Boxenplayback, Regie, mehrere Kameras). Am Hafen ausgedehnter Aufenthalt. Hohe Steine laden hier zum Blick auf die offene See ein. Schöner Blick auf das Nordkap. Es wird eine Flaschenpost von einem Touristen aus dem Wasser gezogen. Sie wurde noch am selben Tag losgeschickt. Michi nascht ein Eis- mal kein Crepes. Schauen uns die Kirche von Vitt an. Es geht weiter Richtung Nordkap. Dort gleich auf die alte Slawenburg. Ein erhebender Blick von hier oben auf die offene See. Michi hat zum Glück den Feldstecher mit. Beobachten Schiffe weit draussen. Das Wetter heute bis Mittag heiss. Es wurde für den späten Abend leichter Regen vorrausgesagt und Sturm-mal schaun. Nach dem obligatorischen Besuch der Leuchttürme und der Belagerung des Souvenirladen geht es zur Stärkung in den riesigen Biergarten. Micha lässt sich Knödel mit Kirschen und Vanillesoße schmecken. Bei mir sind es Pfefferbeisser und Kartoffelsalat von morgen. Dazu wohlschmeckendes kühles Störtebeker. Es tröpfelt etwas- hört zum Glück schnell auf. Nette Unterhaltung mit Leipziger Ehepaar über Gera. Die Reise geht weiter. Bestaunen des Schlangenhauses am Weg. Fahren an der Hochküste entlang. Fotostops und Bestaunen der wilden rauen und beeindruckenden Landschaft. Sehr viele Radfahrer unterwegs sowie Jogger und Nordic Walker. Plötzlich passierte es – das ewige Leid des Radfahrers – Reifenpanne bei Micha – auch noch das Hinterrad. Zum Glück hat Micha ein Reifengel mit – aber das funktioniert nicht. Schalte den Weltempfänger an. Alles wird gut. Micha und ich bauen das Rad aus. Ein neuer Schlauch wird eingelegt. Der Stop dauerte wohl eineinhalb Stunden. Das Wetter ist wieder aufgefrischt. Etwas zu windig selbst für die Küste, starke Wolkendecke. Mal schaun. Nach einer halben Stunde beruhigt es sich wieder und wieder blauer Himmel und Sonne. Das Wetter spielt mit. Kommen zum nächsten Zeltplatz. Es ist das deutschlandweit bekannte Regenbogencamp, der größte Zeltplatz Deutschland. Fünf Kilometer lang. Anmeldung. Erhalt eines riesigen Planes. Nur nicht verfahren. Der ganze Zeltplatz ist im Wald. Schneller Aufbau der Zelte. Ich gehe schnell zum Strand bevor die Sonne weg ist, Micha schon zu Live-Musik heute. Blank aus Potsdam spielt heute. Surf und Segelschule hier. Wochenprogramm. 4 Gaststätten, ein Bäcker. Jeden morgen werden die Geburtstagskinder vom Lautsprecher beglückwünscht. Echt verrückt. Der Strand, ein absoluter Traum, nur Sand. Man steigt viele Treppen hinunter und dort so weit das Auge reicht Sand und Wasser. Herrlich. Gleich ins Wasser. Angenehm. Super riesige Wellen verleiten zum Spiel mit dem Wasser. Danach gleich zu Blank. Biergarten ist voll. Blank spielt Dylan, Stones, Beatles und ähnliches sowie ein eigenes Trinklied. Micha geniesst Toast Hawai, bei mir macht mal wieder die Currywurst das Rennen. Natürlich gekühlt mit Bier. Es geht mit einigen Leuten dann noch mal im Dunkeln an den Strand. Renne im Sprint ins Wasser. Hier ist es herrlich. Einige zelten hier wahrscheinlich illegal am Strand. Dieses Bild, das Wasser, einige Lagerfeuer und das Licht der Leuchttürme- unvergesslich. Probiere eine Didgeridoo zu spielen die ich mir von einem freundlichen Pärchen geliehen habe. Nach einiger Übung kommt ein tonähnliches Geräusch. Wieder zum Zelt. Schreibe am Tagebuch. Das war insgesamt gesehen ein sehr farbiger und erlebnisreicher Tag. Schlafe zu den Klängen der Wellen und Brandung ein. Wieder weicher Waldboden.

 








Mittwoch 4.8.2004

 

Schlafe sehr lange, so bis halb elf. Es hat über Nacht sehr geregnet und das Vordach ist voller Wasser. Bauen langsam die Zelte ab. Melden uns an der Rezeption ab. Fahren weiter durch den Wald. Essen Mittag in einer Gaststätte des Zeltplatzes. Sülze mit Remouladensoße und Bratkartoffeln sind mein Mahl. Richtung Bug führt der Weg uns. Der Bug ist quasi Rügens zweites Kap im Nordwesten. Er ist Naturschutzgebiet welches gesperrt ist. Nun geht es rund um den Bodden, durch Dranske. Dort Kauf eines Ersatzschlauches und Sanddornsaft. Sanddorn ist hier im Norden sehr angesagt. Er wächst sehr häufig hier. Als vitaminCreichste Quelle und als Wohlfühlgetränk. Es wird zu sämtlichen möglichen Produkten verarbeitet. Gehen in die Norma einkaufen. Flüssigkeit ist besonders wichtig. Frischen unsere Vorräte auf. Die Fahrt geht weiter, immer an der Waterkant entlang. Kurzer Halt an einem Naturstrand, kleine Erfrischung im Wasser. Das Wetter ist heute sehr heiss und trocken. Der Himmel wolkenlos. Müssen öfters stoppen und trinken. Sind in Wiek angekommen. Einem Fischerdorf, dort Erkundigungen wegen Fähre nach Hiddensee gemacht. Weiterfahrt. Mit der Wittower Fähre übergesetzt auf die andere Boddenseite. Kommen nach einer Strecke voller Schilf, Naturstrand und Mücken nach Schaprode. Hier wollen wir nach Hiddensee übersetzen. Wir treffen auf Bekannte. Das Pärchen von Sassnitz, sie wollen auch die Fähre nehmen. Tauschen uns über unsere Erfahrungen und Eindrücke aus. Bekommen ein Konfekt. Die Fährkarten(Rad+Person) 40 € sind der Kracher. Kommen in Neuendorf an. Hiddensee ist eine Insel fast naturbelassen. Viele Touristen mit Rad unterwegs. Es gibt hier kein Autoverkehr, das ist herrlich. Der Strand ist spitze, Sand soweit dass Auge reicht. Diese Ruhe und leichte Brandung. Viele Steine hier. Gehe wieder auf Suche. Das Wasser ist eiskalt – es scheint eine andere Strömung zu sein. Viele hübsche Nacktbaderinnen hier am Strand – wie im Paradies. Baden so eine Stunde- klasse Abkühlung nach der langen Fahrt. Fahren Richtung Norden nach Kloster. Es wird langsam dunkel. Wo übernachten? Es gibt keine Zeltplätze. Bei Kloster gehen wir erstmal wieder an den Strand und geniessen einen atemberaubenden Sonnenuntergang bei wolkenlosen Himmel und lauen Sommerwetter. Einige Leute haben sichs hier am Strand mit Rotwein oder Fotoapparat bequem gemacht. Spreche ein hübsches Mädel an. Sie ist alleine mit Hund hier am Strand ist. Sie hört meinen Dialekt sofort heraus. Hält mich für einen Sachsen. Scherzen etwas. Sie erzählt mir was es hier auf der Insel wichtiges zu wissen gibt. Micha kommt wieder. Dann ist es soweit. Ruhig und läuternd versinkt der rote Feuerball am Horizont. Es ist eine neue Erfahrung für mich hier am Meer. Es hat etwas erhebendes an sich was ich nicht genau beschreiben kann. Micha ist sehr glücklich. Ich auch. Mache ziemlich viele Fotos. Dieses Erlebnis allein entlohnt die ganze Reise bis jetzt. Suchen nun nach einen Platz zum Zelten. Haben erfahren, dass illegal am Strand zelten mit 30 € geahndet wird. Die ganze Insel ist ein Naturschutzgebiet. Fahren am Leuchtturm an der Nordspitze vorbei. Wollen erst am Strand zelten. Aber dort eine einzige Mückenplage. Langsam liegen die Nerven blank. Es ist fast ganz dunkel. Schieben unsere Räder zurück durch den tiefen Sand und zelten etwas geschützter auf einem Radabstellplatz in der Hoffnung nicht erwischt zu werden. Aber auch hier die Mücken nervig. Leider sind auch die Trinkvorräte aufgebraucht. Zum Glück haben wir noch Pflaumen. Diese stillen klasse den Durst. Besprühen uns ständig mit Autan bis die Zelte aufgeschlagen sind. Das war der erlebnisreichste und abenteuerlichste Tag der Reise bis jetzt.

 

 

 


 

 

Donnerstag  5.8.2004

 

Werden so viertel sechs von Einheimischen oder Hanseaten unsanft geweckt. Sie fordern uns genüsslich auf mit erhobenen Händen aus den Zelten zu kommen. Der Schock hält bestimmt 10 Minuten an. Wir geniessen den Sonnenaufgang am Strand. Scherzen mit den Witzbolden die sehr zu Späßen aufgelegt scheinen. Auch diese hören natürlich sofort den Dialekt. In aller Herrgottsfrühe auch um späteres Entdecken zu vermeiden flohen wir vor den Mücken und der drohenden Strafzahlung ins nächste Dorf – Kloster. Dort schläft noch alles was sich hier den ganzen Tag bräunt. Essen ein paar Pflaumen aus Durstgründen. Herrlich diese Ruhe. Der Bäcker hat gerade aufgemacht. Micha holt sich Kaffee. Ich trinke Tee und heisse Schokolade. Esse frischen Kuchen am Tisch vorm Bäcker. Der Laden sieht noch so aus wie vor 200 Jahren. Wie das ganze Dorf. Als ob alles konserviert gewesen wäre. Gerhart Hauptmann, der bekannte Schriftsteller, ist hier im Dorf geboren worden. Wir bekommen einen Tischgenossen. Einen Berliner Wanderarbeiter mit Wohnmobil der als Kranführer auf Baustellen arbeitet. Wir hören seinen Erfahrungsberichten zu. Lernen wie man sehr günstig fliegen kann. Auch was es heißt in einer schlechten Gegend in Berlin zu wohnen und ein teueres Auto mit Nichtberliner Kennzeichen zu fahren. Es wurde schon dreimal aufgeknackt. Fahren dann zum Strand. Micha besucht das Inselmuseum und ich bräune mich etwas. Der Strand ist sehr steinig und das Wasser wie auf der ganzen Insel eiskalt. Nach 10 Sekunden springe ich wieder heraus. Verweilen hier bis halb 12. Fahren nach Vitte. Dort ausgiebige Dorfbesichtigung. Viele hübsche Mädels unterwegs. Das Wetter ist klasse, das heisst sonnig und warm sowie wolkenlos. Einkauf für Mittag bei Edeka. Es geht nun endlich zu einem herrlichen Sandstrand. Dort bleiben wir bis um vier. Lassen uns bräunen. Verwende Michas Luftmatratze unter seinen energischen Protest als Boot. Das Wasser ist halt eiskalt. Unterhalten uns viel über die bisherigen Erlebnisse und kommen zu dem Ergebnis dass die Reise schon jetzt unsere Erwartungen um Längen übertroffen hat.

Der Weg führt nach dem Bad nach Neuendorf. Fahren noch einmal in südliche Richtung. Der Weg wird zu unwegsam. Fahren wieder zum Hafen. Dort unterhalten wir uns mit einem niedersächsischen Pärchen. Sie waren sehr interessiert von Michas Filmclub, der mit seinen reichen Gestiken und seiner menschlichen Art, auch manchmal den Kaspar spielend, seine Zuhörer unterhält. Nach einer halben Stunde Überfahrt nach Rügen, bei der uns die Möwen begleiteten und von der vollbesetzten Fähre heruntergeworfene Brotkrümel auffingen, radelten wir ein ganzes Stück Straße. Um die Übernachtung auf einem Zeltplatz zu sichern überlegten wir uns eine Marschroute um zu einer gewissen Zeit dort zu sein. Wir radelten wie die Weltmeister. Das Ziel ist die Insel Ummanz. Die kleine Schwester Rügens wie sie genannt wird. Wir fahren in gewaltigen Tempo. Wechseln uns mit dem vorne fahren ab. Das im Schatten fahren nimmt bei uns der in Anspruch, der gerade eine Kräfteflaute hat. Wir fahren über die Verbindungsbrücke nach Ummanz. Hier ist alles sehr naturbelassen und die Badeurlauber sind mit einer Hand abzählbar. Sehe viele Angelmöglichkeiten. Das scheint hier die Domäne zu sein. Fahren auf einer alten Plattenstraße, die wohl schon einen Krieg gesehen hat ins Niemandsland. Der Zeltplatz liegt nach Plan direkt an der Küste. Nur Wald und Wiesen hier. Hoffentlich nicht verfahren. Kommen nach einigen Kilometern an eine Pension. Fragen dort nach dem Platz. Es ist zum Glück nur noch ein Katzensprung. Unsere Kräfte sind ziemlich verbraucht. Wir erreichen den Zeltplatz. Dieser hat auch eine stattliche Größe. Kommen an vielen Zelten und Wohnwagen unterschiedlichster Größe und Machart vorbei. Fahren zur Anmeldung. Melden wieder illegal wie im Regenbogencamp nur ein Zelt an. Fahren zu der uns zugewiesenen Stelle. Hier bauen wir zügig unsere Zelten auf. Kommen dabei mit zwei jungen Mädels aus Aachen ins Gespräch. Erzählen ihnen von unserer Reise. Sie sind sehr neugierig und attraktiv. Die eine hat studiert und einen Magister in Geo und BWL. Die andere studiert noch. Sie heißen Gudula und Daniela. Gudula ist eine grosse und schlanke Blondine. Sie überragt Micha und mich. Daniela ist kleiner, hat schwarzes Haar und einen hellen Teint mit leicht südländischen Gesicht. Sie bewohnen ein riesiges Kuppelzelt welches wie eines jener Nomadenvölker aus der Mongolei aussieht. Wir verstehen uns blendend. Aber unsere Mägen schreien nach Nahrung. Mache mich erstmal an der Wasserstelle frisch. Damen soll man nicht enttäuschen. Dann geht es mit Micha zum Abendbrot. Die Uhr schlägt zehn. Esse eine Currywurst und Micha ein Bauernfrühstück. Gehen wieder zurück zu den Mädels. Micha wäscht sich noch. Unterhalte mich lange mit den Mädels allein. Beide reizen mich sehr. Entdecke viele Unterschiede zwischen uns in der Sichtweise zur Lebenseinstellung und Politik. Aber das ist egal. Sitzen gemeinsam an einem Klapptisch mit einer Kerze. Trinken Rotwein und reden übers Studieren. Alles was damit zu tun hat. Sie erzählen mir was sie auf diese doch sehr einsam liegende kleine Insel Ummanz getrieben hat. Erfahre dass der Bodden, die Küstengewässer hier seicht sind, daher kann man kilometerweit durchs Wasser stiefeln wie im Nordseeischen Wattenmeer. Ich berichte von meinem Studium, Gott und die Welt. Sie sind mit dem Auto hier, unternehmen jeden Tag Ausflüge auf Rügen. Als Micha wieder bei uns ist und die Rede auf die nächste Zukunft kommt da bricht der schöne Abend etwas. Micha erzählt von der Umstrukturierung seines Arbeitsplatzes von Gera nach Regensburg. Politik bringt meine Illusionen auf den Boden zurück. Einige Zeit danach verabschieden wir uns. Die beiden Mädels sind müde. Es ist halb drei. Wir gehen zu unseren zwei Zelten. Micha wurde von einem gewaltiglauten Schnarcher samt Zelt zum Waldrand vertrieben. Er flüchtete. Sonst schöner anregender Abend. Schlafe nach einiger Zeit ein.

 

 

Freitag 6.8.2004

 

 

Auf dem Zeltplatz mitten an der Ummanzer Küste schlafe ich sehr lange. Viele Mücken und andere Quälgeister haben sich hier mit versammelt. Unterhalte mich mit Gudula. Treibe Micha zum Zusammenpacken an. Micha ist durch seine Zeltumlegung zum Waldrand über Nacht sehr zerstochen worden. Sein Gesicht ist fast durchgehend rot. Tausche mit den Mädels Adressen aus. Verlassen mittags pünktlich  den Zeltplatz. Fahren wieder durch die größtenteils unbewohnte Acker und Wiesenlandschaft von Ummanz. Im Dorf in welchem die Brücke nach Rügen steht besuchen wir das dortige Nationalparkmuseum. Kaufe Ansichtskarten und führe ein angenehmes Gespräch mit dem hierigen ehrenamtlichen Berater. Es ist sehr heiss und trocken. Wir beschließen nach kurzer Besprechung die Tour erst nach fünf fortzusetzen. Besuchen in Gingst den Rügen – Miniaturpark. Bedeutende Bauwerke Deutschlands und der Welt sind hier im Modell aufgestellt. Ein maßstabsgetreues Modell der Insel Rügen ist hier außerdem zu bestaunen. Für Spass und Freude ist durch viele Trampelkissen und Schaukeln gesorgt. Auch Seilbahnen, Wasserkarussell und Astronautentraining wollen hier getestet werden. Da erwacht das Kind im Mann. Essen im Gasthaus hier großen Salat, trinken viel, schlecken Eis. Die Hitze fordert ihren Tribut. Micha verliert seine blaue Radelkappe während eines spritzigen Bootsprungs. Halb sechs ist der Pause genug und wir fahren weiter. Nach Beratung heisst das Ziel heute Altefähr. Dort wollen wir nach Übernachtung morgen zum Festland über die große Rügendammbrücke nach Stralsund fahren. Von hier soll es weiter mit Zug nach Rostock und zur Hanse-Sail, einer großen Windjammerparade mit riesigen Volksfest gehen.

Die Fahrt führt uns heute über kleine verschlafne Dörfer, Wiesen und Felder. Entlang an endlosen Schilfküsten. Das geht heute auf die Substanz. Wir müssen ziemlich kämpfen um rechtzeitig vor Dunkelheit in Altefähr zu sein. Den Sonnenuntergang sehen wir an einer waldbeherrschten Hochküste kurz vor Altefähr. Hier bietet sich uns ein malerischen und romantisches Schauspiel. Mit Blick auf die alte Hansestadt Stralsund und das restliche Festland sehen wir dem Sonnenuntergang zu. Die Silhouette Stralsunds mit ihren Türmen in diesen rötlichen weichen Licht wirkt wie ein Traum aus Tausendundeinernacht. Glitzernd die flachen Wellen wiegen ein paar kleine Motorsegler sanft in den Schlaf. Wieder ein Ereignis das für sich allein die ganze Reise mit ihren Strapazen lohnenswert macht. Während der Fahrt kam mir der Gedanke das die Empfindungen sowie die Erlebnisse der letzten Tage einem Schatz gleichen den man als Pauschaltourist mit Badeurlaub so nicht findet. Wir lebten mit der Natur. Fuhren mit unserer Kraft und dank des Hebelgesetze durch eine der schönsten Landschaften Deutschlands und der Welt. Lernten viele Menschen kennen. Standen oft im Mittelpunkt. Ankunft beim Zeltplatz. Da es anscheinend keine Nummern und Marken gibt zelten wir illegal. Ich hoffe es geht gut. Diesmal melden wir nämlich gar kein Zelt an. Dieser Platz hier mit seinen Wohnmobilen erstreckt sich über etwa 1,5 km Länge und vielleicht 50 m Breite durch eine künstliche Waldlichtung nah am Wasser. Die Länge macht hier das Sparpotential da ich glaube das hier der nötige Überblick der Verwaltung fehlt. Völlig erschöpft schlafe ich nach den Aufzeichnung der Tageserlebnisse ein. Micha geht noch auf Zeltplatzfest. Bis um drei schallt die Diskomusik zu meinem Zelt am äußeren Ende des Zeltplatzes.

 

 

Samstag 7.08.2004

 

Micha blieb bis halb eins erzählte er mir und aß dort noch etwas. Anscheinend waren viele hübsche Mädels dort was mich etwas ärgerte da mein Zelt ja meine Einschlafdisko war. Der Freitag war sehr anstrengend. Micha zeigt auch hier seine Kondition. Er fuhr die beiden Wochen vor dieser Tour um den Bodensee und ein wenig durch die Schweiz immer den Rhein entlang bis zur Quelle. Die Uhr zeigt 8 als ich aufstehe. Wecke Micha welcher noch völlig erschöpft ist. Komme mit einem Mädel ins Gespräch, einer Studentin der Geografie in Rostock. Sie ist mit ihren Leuten auch um Rügen gezogen. Sehnsüchtig schaue ich ihr beim Zeltabbauen noch etwas zu. Nachdem wieder alles zusammengepackt war fuhren wir erstmal zum Strand und badeten etwas. Dann aßen wir Frühstück beim Bäcker. Von dort ging es wieder zum Strand. Hier bräunten wir uns und erfrischten uns im trüben Stralsunder Buchtwasser. Hörten Radio. “Die perfekte Welle“ von der Band „Juli“, fühlte mich frei hier im Norden.

Gebräunt und ausgeruht verliesen wir den Strand und fuhren über den Rügendamm auf das Festland nach Stralsund. Dank Michas Orientierung fanden wir schnell den Weg in die Innenstadt und zum Hauptbahnhof. Stralsund hat sehenswerte Ecken, einen großen Park mit Teich und kleinen Wald mitten im Stadtkern. Es ist eine sehr alte Hansestadt- sie hieß früher auch Strelasund nach der Bucht an der sie liegt. Diese Bucht muss der Grund für den Bau der Stadt gewesen sein. Eine strategisch hervorragende militärische und wirtschaftliche Lage.

Nach einer Stunde Aufenthalt bei der wir die vergangenen Tage besprachen und uns auch stärkten fuhren wir mit dem Zug nach Rostock. Wir fragten Fahrgäste nach einen Wochenendticket und fanden auch eine nettes Pärchen bei welchen wir dann kostenlos mitfahren konnten. Wir hatten für die Rückfahrt sonntags unsere Tickets schon geholt und sparten uns also die Fahrkosten. Unterhielten uns mit dem Pärchen. Erzählten von unserer Reise. Sie waren sehr angetan. Nach einer Stunde Zugfahrt erreichten wir Rostock. Die dortige „Hanse-Sail“, eine Windjammerparade mit Volksfest gab Anlass zu unserer Tour. Es ist das Ereignis des Jahres an der Ostseeküste. Unsere Rucksäcke schlossen wir in Schließfächer am Bahnhof und fuhren dann zum Hafen.

Alles was zwei hanseatische Beine hatte war hier versammelt. Der Hafen lag voller Schiffe. Von überall drang Musik und viele fröhliche und freundliche Stimmen in unsere Ohren. Es standen aneinandergereiht Naschbuden mit den unterschiedlichste Genüssen und Verkaufsbuden mit den Devotionalien des Nordens sowie Technikbuden und auch Kunstbuden. Porträtmaler boten ihre Künste feil. Unschön fand ich die nervende und hetzende Promotion einer Kosmetikbude. Hier wurden vier hübsche junge Frauen auf die Lauftouristen gehetzt. Es gab ein wenig Streit als ich meinen allzu schnell ja sagenden Begleiter wegzog und mir so den Unmut dieser Schönheiten einfing.

Erfreulich fand ich die gut gespielten Livekonzerte einiger Bands. Ein hervorragender Surfsimulator der mich viel zu schnell wieder zu Boden warf. Ein Riesenrad bot oben eine Sicht über das Fest und von unten gewährte es Orientierung. Es standen mehrere Bungee-Jump-Einrichtungen zum Adrenalinkitzel bereit.

Wir liefen mit der Masse den ganzen Hafen ab. So etwas hatte ich vorher noch nie gesehen. Solch eine Atmosphäre und dieses bunte Gemisch der Stimmungen und Attraktionen. Micha aß schon wieder einen leckeren Crepe. Ich kaufte mir verschiedene Souvenirs. Fotografierte die schönsten Segelboote. Bei guter Livemusik wippten wir im Rhythmus mit.

Im Hafen lag auch das Jugendgästeschiff der Deutschen Jugendherberge, die "Georg Büchner" vor Anker. Wir betraten mit herausgezogenen Mitgliedsausweisen das riesige mehrstöckige Hochseekreuzfahrtsschiff. Hier bot sich uns ein überwältigender Blick über den Hafen und das ganze Fest. Trinkend ruhten wir uns hier oben ein wenig aus. Von der Musik angezogen verließen wir das Schiff und mischten uns wieder unter die Menge. Sämtliche Kneipen hier am Hafen waren voller fröhlicher und tanzender Leute. Wir drehten noch einige Runden. Es dämmerte langsam und nun schien alles noch gesteigerter.

Was uns Thüringern die Rostbratwurst, ist dem Rostocker seine Rauchwurst. Ich probierte sie und lobte, was der Verkäuferin gefiel. Wir liefen nach einiger Zeit wieder zum Schiff zurück.

Vor um zehn bestiegen wir wieder das Schiff. Ein riesiges Feuerwerk zum Abschluß war heute abend vorgesehen. Wir tranken etwas auf trockene Kehle. Es sollte das Finale unserer ungewöhnlichen Reise folgen.

Im Dunkeln vom Schiff auf die unzähligen Lichter und Menschen guckend verfolgten wir all die großen Schiffe die aus Warnemünde kamen und nun in den Hafen einfuhren. Jetzt folgte das beste und außergewöhnlichste Feuerwerk welches ich je gesehen habe.

Diese Lichtkreationen und Aneinanderreihung der buntesten und reichsten Effekte war einfach überwältigend für mein Auge. Es steigerte sich von Rakete zu Rakete. Alle Anwesenden an Bord und wir schauten gebannt dem Farbenspiel zu. Nach etwas mehr als einer halben Stunden quittierten etwa 20.000 Zuschauer losgelöst das Ereignis. Diesen magischen Moment genossen wir danach noch mit vollen Zügen. Alle Schiffe im Hafen begannen nun ein eindringliches Hupkonzert. Klatschen und Hupen vermischten sich zum Schlussakt unserer Fahrt. Zufrieden und beglückt verliessen wir wieder das Schiff. Durch den Trubel hindurch führte unser Weg zu unseren treuen Rädern. Wir fuhren Richtung Amüsierviertel um den Abend noch auszukosten und weil auch kein Zug mehr fuhr.

Die Nacht durchmachen war unsere Devise. Wir fanden eine große Bar mit Strassenboulevard die einladend an einer Ecke im halbdunklen lag. Es war eine Empfehlung von Einheimischen die wir antrafen und befragten. Mit einem Rostocker der  an unseren Tisch saß begannen wir ein langes Gespräch. Er erschien mir gebildet, sehr redselig und ein wenig eitel. Er erzählte wie er nach Rostock kam. Die Stadt der besten Clubs und Bars seiner Meinung nach. Interessanter wurde unser Gespräch als wir auf Umwelttechnik und regenerative Energien zu sprachen kamen.

 

Sonntag 8.08.2004

 

Nach durchgemachter Nacht fuhren wir am frühen Morgen Richtung Heimat. Da wir ungünstige Verbindungen benutzen mussten, waren wir zehn Stunden unterwegs. So hatten wir auch in Uelzen kurzen Aufenthalt, im Hundertwasserbahnhof. Der Österreicher Friedensreich Hundertwasser war ein Künstler, der organische, ungeradlinige, runde und bunte Architektur entwickelte. Mit ökologischen Design und origineller Gestaltigkeit. Leuchttürme im sonst trostlosen und gleichgeschalteten Beton und Glaseinerlei. Und so lebt auch dieser Bahnhof. Wellen die sich über Tunnelböden zogen. Bunte Säulen oder exotische Mosaiks verzauberten hier. Während unserer weiteren Fahrt trafen wir auf viele Rockfans die zu großen Festivals unterwegs waren.

Heute ist ein sehr trockener und heißer Tag und so war es sehr angenehm zur Abwechslung in klimatisierten Zügen zu fahren. Bei Ankunft in Gera herrschten wohl 35 Grad. Und nun hieß es noch nach Zwötzen zu fahren am wohl heißesten Tag des Jahres.

Sehnsüchtig blickte ich noch Wochen danach auf diese abwechslungsreiche, abenteuerliche und berauschende Reise zurück als innerer Schatz.


 

 

 


 
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